Fachliche Einblicke und rege Diskussionen zu Wärmepumpentechnologie
Energy-Talk am Campus Feuchtwangen bringt Experten und Bürger zusammen
Der jüngste Energy-Talk am 16. April 2025 stieß auf großes Interesse: Rund 50 Bürgerinnen und Bürger aus der Region nutzten die Gelegenheit, sich aus erster Hand über die Technologie von Wärmepumpen zu informieren. Der Campus zeigte sich erfreut über die hohe Beteiligung und das rege Interesse am fachlichen Austausch.
Die Veranstaltung wurde von Koordinator Dr. Gerd Hofmann und Dipl.-Ing. Oliver Abel, Laboringenieur am Campus Feuchtwangen, geleitet. Gemeinsam präsentierten sie einen praxisnahen und verständlich aufbereiteten Vortrag, der sowohl die physikalischen Grundlagen als auch aktuelle Entwicklungen der Wärmepumpentechnologie thematisierte.
Den inhaltlichen Auftakt bildete ein Impulsvortrag. „Wir möchten die Technik hinter der Wärmepumpe begreifbar machen“, erklärte Gerd Hofmann eingangs. Um dieses Ziel zu erreichen, veranschaulichte er das Prinzip der Wärmepumpe mit einfachen Alltagsgegenständen wie einer klassischen Luftpumpe und einem handelsüblichen Deospray. „Kompression und Expansion von Gasen führen zu Temperaturveränderungen – das ist das physikalische Herzstück der Wärmepumpentechnik“, so der Campus-Koordinator.
Oliver Abel ergänzte den Vortrag durch Demonstrationen an den Prüfständen des Labors. Ein besonderer Fokus lag dabei auf dem Einsatz umweltfreundlicher Kältemittel: Während derzeit noch häufig fluorierte Kältemittel (FKW) verwendet werden, die klimaschädlich sind, rücken natürliche Alternativen wie Butan, Propan oder Propen zunehmend in den Vordergrund. „Diese Stoffe belasten die Umwelt deutlich weniger und bieten gleichzeitig eine hohe Effizienz im Betrieb“, betonte der Mitarbeiter. Er wies zudem darauf hin, dass das verwendete Kältemittel auch Auswirkungen auf den Betrieb und die Wartung der Anlagen hat: „Bei klimaschädlichen Kältemitteln sind die vorgeschriebenen Prüfungsintervalle deutlich kürzer – das bedeutet mehr Aufwand und höhere laufende Kosten.“
Zum Abschluss des Vortrags erwähnten die Referenten einen Ausblick auf die magnetokalorische Wärmepumpe – eine innovative Technologie, die ohne Kältemittel auskommt. „Diese Systeme nutzen ein Magnetfeld, um Temperaturveränderungen hervorzurufen. Das ist emissionsfrei, wartungsarm und hat großes Potenzial“, erklärte Gerd Hofmann. Allerdings seien solche Geräte derzeit noch in der Entwicklungsphase.
In der anschließenden Fragerunde wurden zahlreiche praktische Aspekte diskutiert. Die Teilnehmenden informierten sich über die Tag- und Nachtabsenkung bei Heizanlagen, die Unterschiede zwischen Geräten verschiedener Hersteller sowie die Frage, welche Wärmepumpe zu welchem Haustyp passt. Auch die Rolle und die Kosten von Energieberatern wurden thematisiert. „Eine fundierte Energieberatung vor einer Umrüstung ist keine Option, sondern eine echte Empfehlung“, betonten beide Referenten.
Weitere Gesprächspunkte waren unter anderem die korrekte Dimensionierung von Pufferspeichern, die Herausforderungen bei der Nutzung von Wärmepumpen in größeren Mehrfamilienhäusern sowie die durchschnittliche Lebensdauer der Systeme. Die Gäste nutzten die Gelegenheit, mit Expertinnen und Experten des Campus, Energieberatern und Praktikern in den direkten Austausch zu treten.
Mit der gelungenen Kombination aus fachlichem Input, anschaulichen Praxisbeispielen und offener Diskussion bestätigte sich der Energy-Talk am Campus Feuchtwangen erneut als wichtige Plattform für Wissensvermittlung und Dialog. Der direkte Austausch zwischen Forschung, Beratung und Öffentlichkeit ist ein zentraler Baustein auf dem Weg in eine klimafreundliche Energiezukunft.
