Einblick in den Hochschulalltag

Geführte Besichtigung mit der Unabhängigen Bürgerschaft Feuchtwangen

Die Unabhängigen Bürgerschaft Feuchtwangen (UBF) hatte sich vergangenen Sonntag mit knapp 30 Interessierten zu einer geführten Besichtigung am Campus Feuchtwangen eingefunden.

Unabhängigen Bürgerschaft Feuchtwangen vor Campus Feuchtwangen

Bei herbstlich kaltem Wetter erklärte Laboringenieur Oliver Abel zunächst die Besonderheiten des Plus-Energie Bildungsgebäudes im Außenbereich: „Die Fassade aus heimischem Douglasien Holz ist unbehandelt aber durch die clevere Konstruktion trotzdem sehr lange haltbar. Die Ausrichtung der Photovoltaikanlage (PV) auf dem Dach in drei Himmelsrichtungen gewährleistet über den Tag verteilt eine gleichmäßige Stromerzeugung.“

Für staunende Gesichter sorgte auch die Energiequelle für die Heizung: „Die Wärmepumpe bezieht mit Hilfe des Energiezauns Energie aus der Umgebung und der Sonneneinstrahlung. Bei tieferen Außentemperaturen dient dann der Gefrierprozess im Eisspeicher als Energiequelle. Rohre im Inneren dienen dem Energieaustausch“,  so Oliver Abel.

Unabhängigen Bürgerschaft Feuchtwangen im Campus Feuchtwangen

Campus-Koordinator Dr. Gerd Hofmann gab anschließend einen Überblick über die Studien- und Forschungsinhalte an der Außenstelle: „Der Studiengang Energie- und Gebäudetechnik (EGT) als Teil der Nachhaltigen Ingenieurwissenschaften befasst sich mit Planung, Bau und Betrieb von Gebäuden. Entscheiden sind dabei immer Ressourcenschonung und hohe Effizienz.“

Der Masterstudiengang Smart Energy Systems (SES) befasst sich mit der zunehmenden Dezentralisierung vielfältiger Energiequellen wie Biogas, PV und Wind. „Die Herausforderung ist, diese unterschiedlichen Quellen intelligent zu verknüpfen und auf Schwankungen bspw. bei der Sonneneinstrahlung zu reagieren“ so Dr. Hofmann weiter.

Auch an zukünftigen Energiekonzepten zusammen mit den Stadtwerken ist man beteiligt. „Wir befassen uns im Rahmen der Dekarbonisierung auch mit der zunehmenden Elektromobilität. Hier braucht es ebenfalls intelligente Lösungen, um die steigende Nachfrage zu bewältigen. Die Anschlüsse und Netze sind entsprechend abgesichert. Hier brauchen wir in Zukunft klar mehr Flexibilität, die aber nicht zu Lasten der Bedürfnisse geht. Auch dafür bilden wir unsere Studierenden aus.“

Auf die Inhalte der Bayerischen Drohnenakademie der Hochschule Ansbach ging erneut Oliver Abel ein: „Als zertifizierte Ausbildungsstelle für den Drohnenführschein A2 arbeiten wir gerade an einem entsprechenden Angebot für Privatleute, Unternehmen und Organisationen. Für die Studierenden der Fakultät Medien und Technik bieten wir bereits vielfältige in den jeweiligen Studiengang integrierte Kurse wie z.B. Thermografie mit Drohnen an. Schwachstellen bei der Gebäudeisolierung lassen sich mittels Thermografie leicht aufspüren. Und auch lebende Objekte sind deutlich aus zu machen – das kennt die/der eine oder andere z.B. von der Rehkitzsuche vor der Mahd oder Maisernte.“

Während der Besichtigung konnten zudem viele Frage rund um das Studium in Feuchtwangen beantwortet werden.

Zur aktuellen Wohnraumsituation äußert sich Oliver Abel: „Bisher konnten wir alle Studierenden unterbringen. Neben der Vermittlung über die Anzeigenbörse auf unserer eigenen Homepage haben wir seitens der Bayerischen BauAkademie Unterstützung erhalten. Aber spätestens, wenn der Studiengang nächstes Jahr in die zweite Runde geht und wir nochmal so viele Studenten dazu bekommen, braucht es hier eine langfristige Lösung.“

„Für EGT haben wir etwas über 20 Studienanfänger, bei SES sind es sogar über 40. Die SES-Studierenden kommen dabei vorwiegend aus Indien“ sagt Dr. Hofmann zu den aktuellen Zahlen und weiter: „Die Mobilität ist natürlich auch ein heißes Thema, hier können wir als Campus lediglich die Anliegen unserer Studierenden weitergeben. Ob die Lösung dann Bahnreaktivierung, Carsharing oder eine höherfrequente Bustaktung ist können am Ende nicht wir entscheiden.“

Die Vorsitzenden der UBF Thomas Heidecker und Maximilian Jacobs freuten sich über das rege Interesse und bekräftigten den Mehrwert für die Stadt Feuchtwangen und die Region. „Es ist großartig, dass mit der Hochschule junge Leute nach Feuchtwangen kommen!“ so Maximilian Jacobs.