Auf dem Weg zu Klimaneutralität im Gebäudebereich

Zweite Professur für den Campus Feuchtwangen besetzt

Neue Kompetenz und herausragendes fachliches Wissen zu den Themen Gebäudetechnik und Wärmewende am Studien- und Technologiezentrum in Feuchtwangen: Professor Dr.-Ing. Haresh Vaidya hat Anfang September seine Tätigkeit am Campus Feuchtwangen aufgenommen.

Im Interview stellt sich Haresh Vaidya vor, gibt unter anderem einen Einblick in seine bisherigen beruflichen Tätigkeiten und beschreibt seine Ziele am Campus Feuchtwangen.

Name:             Prof. Dr.-Ing. Haresh Vaidya

Alter:                37 Jahre

Berufliche Laufbahn:

  • Promotion an der FAU Erlangen (Lehrstuhl für Strömungsmechanik)
  • Forschungsingenieur Corporate Research bei der Robert Bosch GmbH, Stuttgart
  • International Product Manager bei der Bosch Thermotechnik GmbH, Wernau (Neckar)
  • BAFA-zugelassener Energieberater für Wohngebäude
Dr.-Ing. Haresh Vaidya

Was hat Sie dazu bewogen, nach 7 Jahren in der freien Wirtschaft an den Campus Feuchtwangen zu wechseln?

Während der 7 Jahre in der Industrie im Großraum Stuttgart habe ich viele Erfahrungen in der Heizungs- und Klimatechnik sammeln können und einen umfassenden Überblick über den dazugehörigen Markt gewonnen. Parallel dazu zeigte sich immer wieder, dass die Anforderungen der Kunden und das Angebot auf dem Markt an vielen Stellen noch nicht gut zueinander passten. Dadurch entwickelte sich bei mir der Wunsch, dieses Wissen an der richtigen Stelle in der Lehre und Ausbildung der künftigen Fachkräfte zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus hat mich Franken regelrecht gerufen: Ich habe hier viele schöne Jahre verbracht, studiert, promoviert und auch ein Teil meiner Familie lebt hier.

Sie sind seit 2021 auch als Energieberater aktiv. Können Sie uns einen kleinen Einblick in Ihre weiteren bisherigen Tätigkeiten geben?

Nach der Promotion in Erlangen verschlug es mich zunächst in die Forschung der Robert Bosch GmbH in die Nähe von Stuttgart. Dort erschloss ich innovative, neue Geschäftsfelder für bereits bestehende Komponenten aus dem traditionellen Automobilbereich. Daneben begann ich bereits, mich auch für die wirtschaftliche Seite der Medaille zu interessieren und war somit auch an der Entwicklung von Geschäftsmodellen beteiligt. Ich bin überzeugt davon, dass auch wir technikaffine IngenieurInnen die Bedürfnisse des Marktes kennen sollten.

Bei der Bosch Thermotechnik GmbH konnte ich den technischen mit dem marktwirtschaftlichen Bereich verbinden, indem ich Luft-Wasser-Wärmepumpen mitentwickeln und in den europäischen Markt einführen durfte.

Wie sind Sie parallel zu Ihrer Tätigkeit in der Industrie zur Energieberatung gekommen?

Das Ganze nahm seinen Anfang im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zum Einsatz von Wärmepumpen im Gebäudebestand Deutschlands. Ich wurde beauftragt, diese Studie durchzuführen, um relevante Geschäftsfelder in diesem Bereich zu erschließen. Im Zuge dessen bin ich darauf aufmerksam geworden, dass eine Vielzahl von Gebäuden einen erheblichen Sanierungsbedarf hat, um die von der Bundesregierung ausgewiesenen Klimaziele erreichen zu können. Die Energieberatung sehe ich als meine Möglichkeit, einen direkten und unmittelbaren Einfluss auf das aktuelle Geschehen vor Ort zu nehmen.

Was sind Ihre Ziele als Professor am Campus Feuchtwangen?

Am Campus in Feuchtwangen repräsentiere ich das Thema Gebäudetechnik mit besonderem Fokus auf Nachhaltigkeit. Daher ist mir besonders wichtig, die dort angebotene Lehre möglichst stark mit der Praxis zu verzahnen. Studierende sollten eine Wärmepumpe nicht nur aus Büchern kennen, sondern ihre Funktionsweise in der Realität selbst erkunden. Darüber hinaus möchte ich (inter-)nationale Forschungsprojekte an Land ziehen und den Standort Feuchtwangen als attraktives Transferzentrum für unsere Branche etablieren helfen. Da denke ich zum Beispiel an Kooperationen mit Unternehmen der Region, um Lösungen für drängende Fragen der Gebäudetechnik zu entwickeln. Diese in Form von Fortbildungen nach außen zu bringen, die absolut am Puls der Zeit sind, steht ebenfalls ganz oben auf meiner Wunschliste.