Mit Sektorkopplung zur Klimaneutralität

Campus und Siemens erstellen Energienutzungsplan für Treuchtlingen

Die Stadt Treuchtlingen hat ehrgeizige Pläne, bis spätestens 2035 eine klimaneutrale Energieversorgung zu realisieren. Experten vom Campus Feuchtwangen der Hochschule Ansbach und Siemens sollen dazu ein umfassendes Energiekonzept erstellen. Das Konzept soll den genauen Bedarf an Wärme, Strom und Kraftstoffen im gesamten Netzgebiet der Stadtwerke Treuchtlingen ermitteln.

Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, die regionale Wertschöpfung zu stärken und den schrittweisen Rückgang von Treibhausgasemissionen zu ermöglichen. Die Stadt strebt an, bis 2030/2035 CO2-Neutralität in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität zu erreichen. Dabei wird die Sektorkopplung als ein Schlüsselkonzept betrachtet, um die verschiedenen Energiesektoren wie Strom, Wärme und Mobilität effizient miteinander zu verbinden. „Dabei ist es wichtig, unser zukünftiges Energiesystem ganzheitlich, über alle Sektoren, zu denken“, so Thomas Haupt, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Campus Feuchtwangen.

Rathaus von Treuchtlingen

Hierbei spielt die Integration und Erforschung von Speichertechnologien, insbesondere Wasserstoff, eine zentrale Rolle. „Die Auslegung der unterschiedlichen Systeme benötigt eine individuelle Betrachtung von Erzeugung und Verbrauch“, sagte Dr. Gerd Hofmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Campus Feuchtwangen.

Die Untersuchungen werden in enger Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Treuchtlingen sowie mit lokalen Akteuren wie Bürgerenergiegenossenschaften und Unternehmen durchgeführt. Um die breite Öffentlichkeit einzubinden und um wertvolle Ideen und Anregungen aus der Bürgerschaft aufzugreifen, sind mehrere Informationsveranstaltungen geplant. Die Datengrundlage für den Energienutzungsplan (ENP) stützt sich auf Daten der Stadtwerke sowie des städtischen Klimaschutzmanagements, ergänzt durch die Unterstützung der Energieagentur Nordbayern.

Um sicherzustellen, dass die regionalen und übergeordneten Ziele effektiv koordiniert werden, findet eine enge Abstimmung zwischen den Klimaschutzmanagern der Stadt Treuchtlingen und des Landkreises statt. Die Fertigstellung des Plans ist für April oder Mai 2024 geplant, wobei eine detaillierte Ausarbeitung der umzusetzenden Maßnahmen vorgesehen ist, um eine nachhaltige und klimafreundliche Zukunft für Treuchtlingen und seine Bewohner zu gewährleisten.

Abbildung einer Solarfarm

„Wir freuen uns auf dieses Projekt mit unseren renommierten Partnern und versprechen uns konkrete Lösungsansätze auf unserem Weg in eine CO2-neutrale Zukunft, insbesondere wie wir hierbei unser künftiges Strom- und Wärmenetz an die anstehenden Herausforderungen anpassen“, meint Max Filser, Vorstand der Stadtwerke Treuchtlingen.